Terminhinweis
Bürgerdialog: Pflege am Wendepunkt
21. Oktober 2024, 18:00 Uhr, Adolf-Hölzl-Haus in Dachau.
Bürgerdialog: Pflege am Wendepunkt
21. Oktober 2024, 18:00 Uhr, Adolf-Hölzl-Haus in Dachau.
Foto: Thomas Holz
Besuch in Tracht aus Bad Tölz-Wolfratshausen: Als stellvertretender Landrat empfing der Vorsitzende des AG Tourismus Thomas Holz eine Bürgermeisterin und 14 Bürgermeister des Landkreises. Eine Führung durch den Bayerischen Landtag gab’s natürlich neben dem informativen Gespräch mit dazu.
Zu den weiteren Bildern der Woche
Foto: pixel dreams | © iStock
Förderung für das Projekt „get2work“
Der Fachkräftemangel ist eine der größten Herausforderungen, denen Bayern aktuell gegenübersteht. Deshalb ist es umso wichtiger, den Einstieg junger Menschen in die Arbeitswelt zu fördern. Das Projekt „get2work“ aus der Oberpfalz hilft seit Oktober 2023 jungen Menschen mit individuellen Beratungen auf ihrem Weg in die Ausbildung. Dieses Engagement unterstützt der Freistaat auch künftig mit einer Summe von 147.000 Euro für weitere zwei Jahre. Bayerns Arbeitsministerin Ulrike Scharf betonte zudem: „Allen Jugendlichen und jungen Erwachsenen soll die Tür in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt offenstehen. Eine Ausbildung ist der Grundstein für einen erfolgreichen Start in den Beruf.“
Mehr zum Thema hier
Liebe Leserinnen und Leser,
in der letzten Woche hat der von mir geleitete Gesundheits‑, Pflege- und Präventionsausschuss des Bayerischen Landtags eine Informationsreise nach Japan unternommen. Die Herausforderungen, die sich in den Bereichen Gesundheit und Pflege stellen, sind in beiden Ländern identisch. Japan hat wegen einer noch heftigeren demografischen Entwicklung und weitestgehend fehlender Zuwanderung noch schwierigere Voraussetzungen, die medizinische und pflegerische Versorgung sicher zu stellen. Deshalb waren wir vor Ort — und haben festgestellt, dass Japan und die Europäische Union enger als bisher zusammenarbeiten müssen. Denn die 500 Millionen Europäer und die etwas mehr als 120 Millionen Japaner sitzen exakt im gleichen Boot. Augenfällig wird dies etwa bei der Abhängigkeit von Medikamentenlieferungen von China oder Indien. Lieferketten müssen hier diversifiziert werden. In einer Welt in Unruhe ist dies ein wichtiger Aspekt insbesondere der Äußeren Sicherheit, die groß geschrieben werden muss. Dies betone ich auch und gerade angesichts des sehr bewegenden Besuchs in Hiroshima: Eine solche Tragödie, wie sie die Menschheit dort am 6. August 1945 erlebt hat, darf sich nie und nirgendwo wiederholen!
Ich wünsche nun eine interessante Lektüre und grüße Sie — mit allen guten Wünschen — herzlich,
Ihr
Foto: Bernhard Seidenath
Tokyo Tower…
So begann sie, die Informationsreise des Gesundheits‑, Pflege- und Präventionsausschusses nach Japan. Den Auftakt bildete ein 12-Stunden-Flug nach Tokio. Vor uns stand ein dichtes Programm im Fernen Osten.
In Tokio hat uns der erste Weg vom Flughafen aus direkt in die Repräsentanz des Freistaats Bayern geführt — von der aus man auch einen tollen Blick auf den Tokyo Tower hat, sozusagen den Eiffelturm auf Fränkisch…
Foto: Bernhard Seidenath
…und herausragende Gesprächspartner
Noch am Sonntag (29.09.) als erstem Tag in Tokio: von Timotheus Felder-Roussety von der Deutschen Botschaft in Tokio wurden wir in Gesundheitsangelegenheiten gebrieft. Abends trafen wir Franz Waldenberger (links), den Direktor des Deutschen Instituts für Japanstudien, und seine Stellvertreterin, Dr. Barbara Holthus, zum Austausch.
Foto: Bernhard Seidenath
Der zweite Tag begann in der Bayerischen Repräsentanz mit einem Gespräch mit Marcus Schürmann, dem Geschäftsführer der Deutschen Außenhandelskammer in Japan.
Foto: Bernhard Seidenath
Weiter ging’s mit einem Besuch im Japanischen Parlament. Dabei unterhielten wir uns unter anderem mit Herrn Abgeordneten Minoru Kiuchi, der hervorragend Deutsch spricht und zwei Tage später, am 2. Oktober, zum Japanischen Minister für Wirtschaftssicherheit ernannt wurde. Gratulation und stets eine glückliche Hand!
Foto: Bernhard Seidenath
Im Keio-Universitätsklinikum besuchten wir die Abteilung für Rehabilitationsmedizin. Ich habe dabei — mit technischer Unterstützung — versucht, nur mit Gedanken meinen Arm zu bewegen. Eine spannende Idee!
Foto: Bernhard Seidenath
Den Abschluss des Tages bildete die Begegnung mit Kazuko Yamakawa, die im oberfränkischen in Hohenberg an der Eger eine Oase für alte Menschen finanziert hat. Toll. Eine der vielen Erkenntnisse: es ist für die Beziehungen zwischen beiden Ländern extrem wichtig, vor Ort präsent zu sein!
Foto: Bernhard Seidenat
Der 1. Oktober begann mit beeindruckenden Erlebnissen im Katastrophen-Trainings-Center der Tokioter Feuerwehr: dort kann das richtige Verhalten bei Bränden und Erdbeben eingeübt werden — Zivilschutz wird hier also auf beinahe spielerische Art vermittelt. In Deutschland ist dies gar nicht verbreitet: ich musste also nach Japan reisen, um zu üben, wie man am besten aus einem verrauchten Haus flieht und einen Feuerlöscher bedient… Bedrückend war ein 20-minütiger Film über das Grüße Erdbeben vom 11. März 2011 im Osten Japans: mit dem unvorstellbar langen, nämlich vierminütigen Beben der Stärke 9, dem nachfolgenden Tsunami und den in der Folge ausbrechenden Feuern…
Foto: Bernhard Seidenat
Im Anschluss ging’s ins Pflegeheim “Santafe Garden Hills”, in dem viele technische Tools angewendet werden, um die Pflegekräfte zu entlasten.
Foto: Bernhard Seidenath
Einer der Höhepunkte der Reise waren am Nachmittag Gespräche im japanischen Gesundheitsministerium, denen ein Treffen mit Martin Hesse und Manuel Reiberg als Vertreter des Arzneimittelherstellers Daiichi Sankyo folgte.
Foto: Bernhard Seidenath
Den Abschluss bildete — in einer lauen Sommernacht bei 25 Grad, und das am 1. Oktober — ein Spaziergang durchs nächtliche Tokio.
Foto: Bernhard Seidenath
Um 6 Uhr in Tokio: Morgengymnastik im Shinjuku Chuo Park. Wir waren dabei!
Foto: Bernhard Seidenath
Nach dem Morgensport standen die Kur- und Heilbäder Japans im Mittelpunkt, darüber hinaus die Frage, warum die Japaner so viel älter werden als die Menschen im Rest der Welt. Beidem spürten wir in Hakone nach, wo es zwei schintoistische Schreine gibt und den Ashi See im Nationalpark Hakone. Diesen überquerten wir mit dem Schiff „Queen Ashinoko“, fuhren mit der Seilbahn zur Bergstation und sahen (und rochen deutlich) nahe des Gipfels des noch aktiven Vulkans die Schwefeldämpfe.
Foto: Bernhard Seidenath
Die Wärme aus dem Inneren wird genutzt, um Wasser zu erhitzen, das wiederum für verschiedene Thermalbäder – Onsens – in der Umgebung verwendet wird, alles beschrieben im Hakone Geomuseum. Und so kommt man zu einem längeren Leben: Wenn man in den schwefelhaltigen Quellen ein Ei kocht (dann wird die Eierschale schwarz) und dieses Ei isst, dann lebt man der Überlieferung nach sieben Jahre länger. Genau diese schwarzen Eier standen deshalb heute Nachmittag auf unserem Speiseplan, hier zusammen mit Helmut Schnotz und Thorsten Freudenberger (links).
Foto: Bernhard Seidenath
Auf der gegenüberliegenden Seite war der heilige Berg Fuji, der höchste Berg Japans, zu sehen – im weiterhin japanischen Sommer allerdings ohne seine charakteristische Schneebedeckung.
Foto: Bernhard Seidenath
Den 3. Oktober — Tag der Deutschen Einheit haben wir als Ausschuss für Gesundheit, Pflege und Prävention des Bayerischen Landtags in Hiroshima verbracht. Ein Besuch, der unter die Haut ging und geht: hier im Angesicht der Atombombenkuppel, die inzwischen ins UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen wurde. Ebenso beim Gesang einer japanischen Schulklasse vor dem Denkmal der ums Leben gekommenen Kinder.
Foto: Bernhard Seidenath
Hier bei der Niederlegung eines Kranzes für die rund 140.000 Opfer dieser einen Bombe.
Foto: Bernhard Seidenath
In Hiroshima besuchten wir am Nachmittag das Hiroshima Peace Memorial Museum.Informiert wurden wir auch von Shinji Uemoto, der sich bei der Stadt Hiroshima um die Überlebenden und deren medizinische Versorgung kümmert. Ein besonderes Erlebnis war das Gespräch mit Hiroshi Harada (Foto), der als 6‑Jähriger den Atombombenabwurf am Bahnhof von Hiroshima wie durch ein Wunder überlebt hat.
Foto: Bernhard Seidenath
Wir sind uns alle einig, dass sich eine solche Tragödie, wie sie die Menschheit in Hiroshima erlebt hat, nie und nirgendwo wiederholen darf! Dabei waren wir in den letzten 79 Jahren selten näher als jetzt an dem Punkt, dass sie sich wiederholt… Mit diesen Gedanken ging es im schnellen Shinkansen am Abend wieder zurück nach Osaka – es war ein äußerst bewegender Tag.
Foto: Bernhard Seidenath
Von Osaka aus ging es am Morgen in die alte japanische Hauptstadt nach Kyoto. Im dortigen Universitäts-Krankenhaus besuchten wir insbesondere das Bioresource Center BRAHMS von KI-Connect, mit dem automatisiert Blut und Gewebeproben bearbeitet und für klinische Studien nutzbar gemacht werden können. Mit den Professores Tomohiro Kuroda (links) und Manabu Muto (rechts, neben mir) vertieften wir das Gesehene noch bei einem japanischen Mittagessen.
Foto: Bernhard Seidenath
Zurück in Osaka besuchten wir im ATC – Asia and Pacific Trade Center – das „Ageless-Center“, eine Dauerausstellung mit hilfreichen Unterstützungstools für Kranken- und Langzeitpflege, etwa die Paro-Robbe als mit künstlicher Intelligenz ausgestattetes High-Tech-Kuscheltier oder dieses knuffige (und technisch hochgerüstete) Kerlchen auf dem Arm meines Landtagskollegen Stefan Meyer, das ebenfalls leicht Kontakt zum Pflegebedürftigen aufnimmt.
Foto: Bernhard Seidenath
Krönender Abschluss des Tages war der Empfang des Deutschen Generalkonsulats in Osaka zum Tag der Deutschen Einheit, mit der japanischen Ausgabe der Comedian Harmonists, die unter anderem den kleinen grünen Kaktus und „Veronika, der Lenz ist da!“ zum Besten gaben, mit vielen interessanten Gästen und guten Gesprächen, also ein richtiges Fest der Einheit und auch der Verbundenheit zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Japan.
Foto: Bernhard Seidenath
Einen Austausch gab es unter anderem mit der neuen deutschen Botschafterin in Japan, Petra Sigmund, der deutschen Generalkonsulin in Osaka, Melanie Saxinger, auf dem Foto links zusammen mit der gesamten Delegation aus Bayern sowie den Abgeordneten der Bayerischen Regierungskoalition. Durch das auch nachts beeindruckende Osaka führte uns der Weg zurück ins Hotel.