Zwiegespräch zwischen MdEP a.D. Posselt und General a.D Langenegger

Foto: Bernhard Seidenat

Foto: Bern­hard Seidenat

Äußere Sicher­heit als bes­tim­mendes The­ma der näch­sten Jahre
„Nach­denken über die Zukun­ft Europas – Sicher­heit im Angesicht rus­sis­ch­er Aggres­sion“ – unter diesem Mot­to hat­te ich am Dien­stag zu einem Zwiege­spräch zwis­chen MdEP a.D. Bernd Pos­selt und Gen­er­alleut­nant a.D. Johann Lan­geneg­ger nach Goppertshofen/Hebertshausen ein­ge­laden, das ich auch selb­st mod­eriert habe.
Äußere Sicher­heit wird DAS bes­tim­mende The­ma der näch­sten Jahre sein – dies zeigt nicht nur die Ukraine, son­dern auch der Nahe Osten mit den Angrif­f­en auf Israel. Wir leben in ein­er Zeit­en­wende, in einem Rück­fall in unselige Zeit­en kriegerisch­er Kon­fronta­tion und impe­ri­al­is­tis­chen Herrschaftsstrebens, die wir alle längst über­wun­den geglaubt haben. In unser­er bish­eri­gen Denke war doch aus­geschlossen, dass Staat­en ver­suchen, ihre Gren­zen mit Waf­fenge­walt zu ver­schieben… Und genau das erleben wir jet­zt in der Ukraine.

Foto: Bernhard Seidenat

Foto: Bern­hard Seidenat

Wir müssen uns ern­sthaft und rasch auf die Bedro­hung durch Rus­s­land einstellen
Diese absolute Zukun­fts­frage “Äußere Sicher­heit” haben wir am Dien­stag-Abend mit den renom­miertesten zwei Experten, die man sich vorstellen kann, beleuchtet: poli­tisch mit Bernd Pos­selt und mil­itärisch mit Johann Langenegger.
Die Ukraine vertei­digt auch unsere Werte. Wenn wir für Rüs­tungs­ma­te­r­i­al, das wir zur Unter­stützung in die Ukraine liefern, inner­halb Europas Zölle zahlen müssen, passt etwas nicht. Auch die aktuelle Tax­onomie in der Europäis­chen Union, die Rüs­tungs­be­triebe benachteiligt, muss geän­dert wer­den. Hier­für gibt es laut Pos­selt aber gute Chancen.
Einig waren sich alle zudem darin, dass wir uns ern­sthaft und rasch auf das Szenario ein­er mil­itärischen Bedro­hung durch Rus­s­land ein­stellen müssen. Bei der Bun­deswehr sind aktuell rund 20 Prozent der Stellen unbe­set­zt. Eine Wehrpflicht in der bis 2012 gekan­nten Form wird es aber laut Lan­geneg­ger nicht mehr geben kön­nen: hier­für seien die aktuellen Waf­fen­sys­teme zu kom­plex gewor­den. Es war ein eben­so inter­es­san­ter wie bedrück­ender Abend!