Seidenath beim Krisendienst Psychiatrie: Rund um die Uhr-Hilfe in psychischen Notlagen

Das Foto zeigt (von links) Dr. Petra Brandmaier, Bernhard Seidenath, Dr. Michael Welschehold und Stefan Sponner in der Leitstelle des Krisendienstes Psychiatrie in München.

Das Foto zeigt (von links) Dr. Petra Brand­maier, Bern­hard Sei­de­nath, Dr. Michael Welschehold und Ste­fan Spon­ner in der Leit­stelle des Krisen­di­en­stes Psy­chi­a­trie in München.

Auch im Land­kreis Dachau ist der Notruf des Krisen­di­en­stes Psy­chi­a­trie unter 0800/655 3000 rund um die Uhr erre­ich­bar. So, wie bei kör­per­lichen Beschw­er­den der Ret­tungs­di­enst kommt, wenn man die 112 wählt, so kom­men hier in psy­chis­chen Not­fällen geschulte Fachkräfte“, erläuterte der Dachauer Land­tagsab­ge­ord­nete Bern­hard Sei­de­nath heute in Dachau.
„In ganz Bay­ern gibt es seit dem 1. Juli dieses Jahres ein solch­es Ange­bot. So ste­ht es im Psy­chisch-Kranken-Hil­fe-Gesetz, das im Som­mer 2018 in Kraft getreten ist und eines der wichtig­sten Lan­des-Geset­ze der let­zten Leg­is­laturpe­ri­ode war“, informierte Sei­de­nath, der als gesund­heit­spoli­tis­ch­er Sprech­er der CSU-Land­tags­frak­tion selb­st maßge­blich am neuen Gesetz beteiligt war, und fügte hinzu: „Zur Wahrheit gehört auch: ohne unseren Dachauer Bezirk­srat und dama­li­gen Bezir­ke­tagspräsi­den­ten Josef Med­er­er gäbe es dieses Gesetz wohl nicht.“ Er habe den gordis­chen Knoten durch­schla­gen, da die Bezirke für die Kosten der mobilen Ein­satzteams aufkom­men, während der Freis­taat für Ausstat­tung und Betrieb der Leit­stellen sorgt – und hier­für immer­hin sieben Mil­lio­nen Euro pro Jahr aufwendet.
Kür­zlich hat Sei­de­nath der Leit­stelle des Krisen­di­en­stes Psy­chi­a­trie in München einen Besuch abges­tat­tet, sich vor Ort über die Arbeit der Kol­legin­nen und Kol­le­gen informiert und ein Dankeschön für dieses wichtige Ange­bot über­bracht. Durch die Räume der Leit­stelle wurde er von Dr. Michael Welschehold geführt, einem der Pio­niere dieses Ange­bots auf ärztlich­er Seite, und sein­er Nach­fol­gerin in der Ärztlichen Leitung der Leit­stelle des Krisen­di­en­stes Psy­chi­a­trie Ober­bay­ern, Dr. Petra Brand­maier. Gesprächspart­ner war zudem Ste­fan Spon­ner, Team­leit­er in der Leit­stelle in Ober­bay­ern. Auch die neue Geschäftsstelle des Krisen­di­en­stes in München kon­nte Sei­de­nath besichti­gen, die Dr. Welschehold aktuell auf­baut. „Im Ret­tungs­di­enst für den soma­tis­chen Bere­ich – also im bekan­nten Notarzt­sys­tem – ist alles einge­spielt. Hier, im psy­chi­a­trischen Bere­ich, ist vieles noch frisch und neu. Aber schon jet­zt unheim­lich wichtig, um psy­chis­che Erkrankun­gen nicht nur gut zu behan­deln, son­dern ihnen auch vorzubeu­gen und sie vor allem aus der Tabu-Ecke her­auszu­holen und sie von ihrem Stig­ma zu befreien, das ihnen ganz lange ange­haftet hat und zum Teil noch immer anhaftet“, betonte Sei­de­nath. In let­zter Zeit seien viele Anrufer zum Beispiel durch Äng­ste, etwa durch Coro­na, geplagt, Trauer und Über­forderung seien weit­ere Beispiele für Kon­tak­te zur Num­mer des Krisen­di­en­stes. Während ein Bein­bruch als ganz nor­mal emp­fun­den werde, wür­den psy­chis­che Lei­den manch­mal immer noch schief beäugt. „Dabei sind sie auch nur gewöhn­liche Erkrankun­gen, die gut behan­delt wer­den kön­nen. Und je früher wir sie behan­deln, desto bess­er ist es für den einzel­nen Betrof­fe­nen, aber auch für die Gesellschaft: denn häu­fig sind es psy­chis­che Erkrankun­gen, die zu lan­gen Arbeit­sun­fähigkeit­szeit­en führen“, erk­lärte der Abgeordnete.