Mehr Organspenden: Verankerung im Lehrplan soll Bereitschaft erhöhen

Das The­ma Organspende im Schu­lun­ter­richt — ab dem neuen Schul­jahr soll das in Mit­telschule, Realschule und Gym­na­si­um umge­set­zt wer­den. Das Bünd­nis Organspende, das auf eine Ini­tia­tive der CSU-Frak­tion zurück­ge­ht, hat eine entsprechende Res­o­lu­tion zur Änderung des Lehrplans im Kul­tus­min­is­teri­um ein­gere­icht, die nun angenom­men wurde. Ziel ist es, durch entsprechende Aufk­lärung die generelle Bere­itschaft zur Organspende zu erhöhen.
Die Zahl der Organspender in Bay­ern ist von 2018 auf 2019 zwar von 128 auf 136 gestiegen. Das sind aber nach wie vor zu wenige, um alle Wartenden zu ver­sor­gen. Derzeit ste­hen etwa 1.300 Men­schen in Bay­ern auf der Warteliste für ein Spender-Organ.
Dazu Bern­hard Sei­de­nath, der Vor­sitzende des Auss­chuss­es für Gesund­heit und Pflege im Bay­erischen Land­tag: „Pro Tag ster­ben drei Schw­erkranke in Deutsch­land, denen eine Organspende das Leben gerettet hätte. Wir wollen daher noch mehr Men­schen dazu bewe­gen, sich aktiv mit der Organspende zu befassen und ihre selb­st­bes­timmte Entschei­dung mit einem Ausweis zu doku­men­tieren. Organspende ret­tet Leben – und damit vielle­icht auch ein­mal ihr eigenes.“
Dr. Beate Merk, stel­lvertre­tende Vor­sitzende des Arbeit­skreis­es Gesund­heit und Pflege der CSU-Frak­tion, ergänzt: „Wir wollen ver­mei­d­bare Infor­ma­tions­de­fizite zu Trans­plan­ta­tio­nen in Bay­ern im Schu­lun­ter­richt ange­hen. Ethis­che, medi­zinis­che, aber auch rechtliche Fra­gen zur Organspende wer­den kün­ftig im Reli­gions- und Ethikun­ter­richt sowie im Fach Biolo­gie disku­tiert. In den oberen Jahrgangsstufen haben die Schüler genau das richtige Alter, um sich selb­st zu fra­gen, ob sie bere­it wären, ein post­mor­tal gespendetes Organ anzunehmen oder ihre eige­nen Organe nach ihrem Tod zu verschenken.“
„Das näm­lich ist das Wichtig­ste: Sich zu dieser Frage informieren, eine Entschei­dung tre­f­fen – so oder so –, diese in einem Organspende-Ausweis zu doku­men­tieren und die näch­sten Ange­höri­gen zu informieren. Damit wird den Ange­höri­gen in ein­er schlim­men Sit­u­a­tion, die sich nie­mand wün­scht, eine schwierige Entschei­dung abgenom­men“, so Sei­de­nath abschließend.