Medizinische Versorgungszentren: CSU-Fraktion für mehr Patientensicherheit

Mit geziel­ten Maß­nah­men will die CSU-Frak­tion die Patien­ten­sicher­heit in inve­storenge­führten medi­zinis­chen Ver­sorgungszen­tren (MVZ) verbessern. Konkret soll die Unab­hängigkeit ärztlich­er Entschei­dun­gen gegenüber wirtschaftlichen Inter­essen gestärkt, die Dachge­sellschaften der inve­storenge­führten medi­zinis­chen Ver­sorgungszen­tren trans­par­enter gemacht und eine Ober­gren­ze für die Zahl der dort angestell­ten Ärzte einge­führt werden.

In den ver­gan­genen Jahren wuchs die Zahl der MVZ stetig an – 2020 gab es in Bay­ern 606 MVZ, ein Plus von über 50 MVZ im Ver­gle­ich zu 2019. Mit dem Antragspaket wird die Staat­sregierung dazu aufge­fordert, sich im Bund dafür einzuset­zen, eine mark­t­be­herrschende Stel­lung einzel­ner MVZ-Ket­ten zu ver­hin­dern. Ger­ade Facharzt­sitze, ins­beson­dere Augenärzte, wer­den aktuell von inve­storenge­führten Ket­ten aufgekauft.

Dazu Bern­hard Sei­de­nath, der Vor­sitzende des Gesund­heit­sauss­chuss­es im Bay­erischen Land­tag: „Wir wollen der Kom­merzial­isierung im Gesund­heitswe­sen ent­ge­gen­treten. Unsere medi­zinis­che Ver­sorgung darf nicht immer höhere Ren­diten zum Ziel haben. Schlimm­sten­falls wer­den Patien­ten son­st zusät­zliche Behand­lun­gen oder sog­ar Oper­a­tio­nen nahegelegt, die aus rein medi­zinis­ch­er Sicht nicht notwendig sind.

Ger­ade inve­storenge­führte medi­zinis­che Ver­sorgungszen­trum ver­suchen zudem immer mehr Arzt­sitze, also begehrte Kassen­zu­las­sun­gen, an sich zu ziehen. Diese Konzen­tra­tion auf wenige MVZ-Ket­ten gefährdet die freie Arzt­wahl der Patien­ten und die Ver­sorgung auf dem Land. Unter anderem wollen wir deshalb mit einem Trans­paren­zreg­is­ter dafür sor­gen, dass Patien­ten auf den ersten Blick erken­nen, ob ein Ver­sorgungszen­trum von einem lokalen Arzt oder von einem Kap­i­tal­fonds geführt wird.“

Das Antragspaket „Ambu­lante medi­zinis­che Ver­sorgung sich­er­stellen, Schutz der  Unab­hängigkeit ärztlich­er Entschei­dun­gen stärken“ wird heute im Gesund­heit­sauss­chuss beraten.