GPA-Botschaft der Woche

Foto: Bernhard Seidenath

Foto: Bern­hard Seidenath

Pfle­gende brauchen selb­st mehr Pflege
Die durch­schnit­tliche Ver­weil­dauer der Pflegekräfte in ihrem Beruf ist zu kurz. Helfen kann hier eine echte „Pflege der Pfle­gen­den“, also ein ein­rich­tungsspez­i­fis­ches, betrieblich­es Gesund­heits­man­age­ment, das eine Super­vi­sion schon ab der Aus­bil­dung mit ein­schließt. Um den Fachkräfte­man­gel im Bere­ich der Pflege abzu­mildern, soll­ten wir uns zunächst um diejeni­gen küm­mern, die im Pflege­beruf ste­hen. Sie sind schon da, sie kön­nen grund­sät­zlich sofort einge­set­zt wer­den — wenn sie denn nicht krank sind. Und darum geht es: die durch­schnit­tlichen Fehlzeit­en auf­grund Arbeit­sun­fähigkeit (AU) sind in der Pflege höher als im Schnitt der Arbeit­nehmerin­nen und Arbeit­nehmer. In der Altenpflege sog­ar sig­nifikant höher.
Durch eine Reduzierung der Fehlt­age im Pflege­bere­ich auf das Niveau der durch­schnit­tlichen AU-Tage aller Beruf­s­grup­pen ergibt sich bun­desweit ein Präven­tionspo­ten­tial in Höhe von 5,8 Mio. Tagen – was mit knapp 16.000 Pflegestellen kor­re­spondieren würde. Und dies alles, ohne zusät­zliche Stellen zu schaf­fen. Knapp 16.000 zusät­zliche Pflegekräfte, für die Kol­legin­nen und Kol­le­gen nicht aus dem Frei oder aus dem Urlaub geholt wer­den müssen… Das heißt im Umkehrschluss: wir müssen uns ver­stärkt um die Pflegekräfte küm­mern, die da sind, und deren über­durch­schnit­tlich hohen Kranken­stand ver­ringern. Wir brauchen daher eine Pflege der aktiv Pfle­gen­den, um sie gesund und arbeits­fähig zu hal­ten. Davon prof­i­tieren in der Tat alle.

Der Gesund­heits- und Pflege­poli­tis­che Arbeit­skreis der CSU (GPA) veröf­fentlicht jeden Don­ner­stag seine Botschaft der Woche zu aktuellen gesund­heits- und pflege­poli­tis­chen Themen.