Apotheken-Erhalt: CSU-Fraktion fordert umfassende Finanzierungs-Reform

Um auch kün­ftig in ganz Bay­ern eine flächen­deck­ende Ver­sorgung mit Apotheken sicherzustellen, fordert die CSU-Frak­tion vom Bund eine kom­plette Neuregelung der Apotheken­fi­nanzierung. Nur so kann nach Ansicht der Frak­tion ver­hin­dert wer­den, dass immer mehr Apothek­er aufgeben und ihre Apotheken schließen. Bay­ern­weit ist die Zahl der Apotheken in den ver­gan­genen zehn Jahren von 3300 auf aktuell 2800 zurückgegangen.
Die CSU-Frak­tion fordert konkret eine Auf­s­tock­ung des Hon­o­rars für ver­schrei­bungspflichtige Medika­mente von aktuell 8,35 Euro pro Medika­ment auf 12 Euro, wie es auch die Apothek­erver­bände für angemessen halten.

Dazu CSU-Frak­tion­schef Klaus Holetschek:

Unsere Apotheken brauchen eine mutige Apotheken­re­form mit Anpas­sung der Apotheken­hono­rare. Alles andere ist ein Herum­dok­tern an einzel­nen Symp­tomen. Stattdessen muss die Krankheit der Unter­fi­nanzierung endlich ange­gan­gen wer­den. Dafür braucht es neue Finanzierungskonzepte. Bun­des­ge­sund­heitsmin­is­ter Karl Lauter­bach beg­nügt sich als Man­gelver­wal­ter. Gefordert ist jet­zt aber ein anpack­ender Gestal­ter, der rasch eine Apotheken­re­form in Angriff nimmt, die die Preis­gestal­tung neu regelt und Anpas­sungsmech­a­nis­men schafft, um auf Infla­tion und Lohn­steigerun­gen zu reagieren.“

Dazu der gesund­heit­spoli­tis­che Sprech­er der CSU-Frak­tion Bern­hard Sei­de­nath:

Apotheken sind zen­trale Gesund­heits­di­en­stleis­ter mit niedrigschwelligem Zugang, deren Bedeu­tung in Zeit­en des Ärzte­man­gels weit­er zunehmen wird. Das The­ma ‚Impfen in Apotheken‘ hat Erfol­gs­geschichte geschrieben: Aktuell bieten in Bay­ern 175 Apotheken Coro­na-Schutz­imp­fun­gen und 212 Apotheken Grippeschutz­imp­fun­gen an. Statt unnötiger Vorschläge wie Apotheken light ohne die Möglichkeit, Arzneimit­tel selb­st herzustellen, ohne Nacht­di­enst und Not­di­enst müssen wir die Zukun­ft der Apotheken sich­ern. Solche Vorschläge sind ein Schlag ins Gesicht unser­er Apothek­erin­nen und Apothek­er — und wer­den ihrem täglichen Dienst für die Men­schen in Bay­ern nicht gerecht.“

Eben­falls im Fokus der Frak­tion: die zunehmenden Liefer­schwierigkeit­en bei vie­len Medikamenten.

Dazu Klaus Holetschek: „Auch dieses Prob­lem muss der Bund endlich wirk­sam ange­hen. So brauchen wir auf Bun­de­sebene einen echt­en Phar­ma­di­a­log nach dem Vor­bild Bay­erns. Zudem fordern wir eine weit­ere Ent­bürokratisierung. Denn die Apotheken sind ein wichtiger Baustein für die Ver­sorgung der Men­schen im ländlichen Raum.“

Bern­hard Sei­de­nath ergänzt: „Die Pro­duk­tion wichtiger Medika­mente müssen wir in aus­re­ichen­dem Umfang wieder ins europäis­che Inland zurück­holen. Immer deut­lich­er zeigt sich, welch ver­heerende Auswirkun­gen die Änderun­gen durch das GKV-Finanzsta­bil­isierungs­ge­setz des Bun­des auf die Sicher­heit unser­er Arzneimit­telver­sorgung haben. Hier muss der Bund endlich handeln.”