Dringlichkeitsantrag im Landtag: CSU-Fraktion will klares Bekenntnis zur Apotheke vor Ort

Die CSU-Land­tags­frak­tion stemmt sich gegen das Apotheken­ster­ben und will eine wohnort­na­he Ver­sorgung mit Arzneimit­teln auch kün­ftig sich­ern. In einem Dringlichkeit­santrag, der am Don­ner­stag im Plenum beschlossen wer­den soll, fordert sie deshalb konkrete Nachbesserun­gen der Apotheken­re­form des Bundes.

CSU-Frak­tionsvor­sitzen­der Klaus Holetschek:
„Lei­der bleiben die aktuellen Pla­nun­gen des Bun­des­ge­sund­heitsmin­is­teri­ums zur Apotheken­re­form hin­ter dem Koali­tionsver­trag zurück. Das gefährdet das Ver­trauen der Apothek­er­schaft und sendet ein völ­lig falsches Sig­nal in ein­er ohne­hin anges­pan­nten Ver­sorgungssi­t­u­a­tion. Nach­dem ich den Koali­tionsver­trag für Gesund­heit und Pflege selb­st mitver­han­delt habe, weiß ich, wie drin­gend zeit­na­he Lösun­gen sind. Ein verbindlich­er Zeit­plan muss jet­zt her. Unsere Apotheken brauchen eine bessere finanzielle Unter­stützung, vor allem im ländlichen Raum, weniger Bürokratie und mehr vergütete Präven­tion­sleis­tun­gen. Unser Leit­bild muss die bewährte Apotheke vor Ort bleiben, kein anonymer Online-Shop und keine Apotheke ohne Apotheker!“

Bern­hard Sei­de­nath, gesund­heit­spoli­tis­ch­er Sprech­er der CSU-Fraktion:
„Der Apothekengipfel der Staat­sregierung hat deut­lich gezeigt: Wenn wir Ver­sorgung ernst nehmen, kön­nen wir auf per­sön­liche Beratung und echte Ver­ant­wor­tung vor Ort nicht verzicht­en. Eine ver­lässliche Ver­sorgung gelingt nur, wenn für Ver­sand- und Vor-Ort-Apotheken die gle­ichen Spiel­regeln gel­ten, etwa bei Küh­lket­ten und Nach­weispflicht­en. Wir ste­hen weit­er­hin klar für ein Ver­bot des Ver­sand­han­dels für ver­schrei­bungspflichtige Arzneimit­tel, wie in anderen EU-Län­dern. Wir brauchen wirk­same Maß­nah­men gegen den Ver­drän­gungswet­tbe­werb durch Online-Apotheken, denn let­ztlich geht es um Ver­sorgungssicher­heit und die Gesund­heit der Menschen.“

Car­oli­na Traut­ner, Apothek­erin und Mit­glied im Gesund­heit­sauss­chuss für die CSU-Fraktion:
„Apothek­er sind mehr als Arzneimit­telverkäufer, unsere Apotheken berat­en fachkundig und begleit­en Pati­entin­nen und Patien­ten in Gesund­heits­fra­gen. Es darf nicht sein, dass flächen­deck­ende und sichere Arzneimit­telver­sorgung durch wirtschaftliche Schwierigkeit­en und Bürokratie gefährdet wird. Beson­ders die Null­re­tax­a­tion aus for­malen Grün­den, also zum Beispiel eine ver­weigerte Erstat­tung aus­gegeben­er Medika­mente wegen ein­er fehlen­den Unter­schrift, sowie Doku­men­ta­tions- und Nach­weispflicht­en führen zu erhe­blichem Aufwand ohne erkennbaren Mehrw­ert für die Ver­sorgung. Für die wohnort­na­he, sichere und qual­i­ta­tiv hochw­er­tige Arzneimit­telver­sorgung ist eine grundle­gende Neu­justierung der bun­desrechtlichen Rah­menbe­din­gun­gen drin­gend erforder­lich. Die fordern wir vehe­ment ein. Apotheken ohne Apothek­er darf es nicht geben.“